19. Adidas-Schaumberg-Cup 2016: Präsident Franz Josef Schumann im Interview

schumann_franz_josef-02-02-2012Der St. Wendeler Franz Josef Schumann ist seit dem Jahr 2008 Präsident des Saarländischen Fußballverbandes. Davor war der langjährige Landrat des Landkreises St. Wendel Schatzmeister des mitgliederstärksten Sportverbandes im Saarland. Mit dem Rot-Weiß-Echo sprach er über den Hallenfußball und die Verbandsarbeit.

Rot-Weiß-Echo: Die Hallenrunde hat Anfang Dezember begonnen, freuen Sie sich auf den „Budenzauber“?
Franz Josef Schumann: Selbstverständlich freue ich mich wie viele andere Fußballfans auf unsere 25. Auflage des Volksbanken-Masters mit den attraktiven Qualifikationsturnieren.

Rot-Weiß-Echo: Besuchen sie auch das Turnier des SV Hasborn?
Franz Josef Schumann: Das Turnier des SV Hasborn habe ich in meinem Terminkalender mit einem Stern versehen, d. h. ich werde es wenn es irgendwie möglich ist gern besuchen.

Rot-Weiß-Echo: Hat der Hallenfußball bei uns im Saarland im Vergleich zum Rest der Republik einen besonderen Stellenwert?
Franz Josef Schumann: Nicht nur wegen seiner Tradition – wir feiern in diesem Jahr ein kleines Jubiläum – hat die Turnierserie im Saarland eine besondere Bedeutung, aber nicht nur für den Verband sondern auch für die Vereine und Zuschauer. Dies beweist, dass wir wieder 47 Qualifikationsturniere haben und der Zuspruch nach wie vor sehr hoch ist. Kein anderer Landesverband hat meines Wissens ein vergleichbares Turnier.

Rot-Weiß-Echo: Zur Runde 2015/2016 führte der Saarländische Fußballverband neue Regeln, angelegt an die des „Futsal“, ein. Damals gab es von einigen Vereine erheblichen Widerstand gegen diese Maßnahme – es gründete sich gar eine „Interessengemeinschaft Hallenfußball“. Haben sich die Wogen mittlerweile geglättet?
Franz Josef Schumann: Wir haben ja im letzten Jahr unser Regelwerk an die FIFA-Regeln angepasst, allerdings mit „saarländischen Besonderheiten“. Diese Neuregelungen haben unseren Hallenfußball noch attraktiver gemacht, weil er schneller und fairer geworden ist. Die Vereinsvertreter und die Zuschauer teilen bis auf wenige Ausnahmen diese Meinung.

Rot-Weiß-Echo: Kommen wir zum Fußball allgemein. Derzeit hat das Saarland mit Jonas Hector, Kevin Trapp, Philipp Wollscheid und anderen erfolgreiche Profispieler, aber keinen Proficlub. Schmerzt Sie das als Verbandschef?
Franz Josef Schumann: Natürlich würde ich gern einen saarländischen Verein im bezahlten Fußball sehen, aber im männlichen Bereich sind bei der derzeitigen Konstellation wirtschaftlich keine 1. oder 2. Bundesliga darstellbar. Dafür sind wir im Jugendbereich und in Sichtung und Förderung unserer Talente vorbildlich.

Rot-Weiß-Echo: Was sind derzeit die Schwerpunkte der Arbeit des Saarländischen Fußballverbandes?
Franz Josef Schumann: Wir haben in diesem Jahr vom DFB die Anerkennung für das vom SV Elversberg getragenen Nachwuchsleistungszentrums erhalten. Selbstverständlich wollen wir die Förderung unserer Jugend auch in Zukunft vorantreiben. Ansonsten beschäftigen wir uns sehr intensiv mit der Umsetzung des DFB-Masterplans, also insbesondere mit der Unterstützung und Beratung unserer Vereine.

Vielen Dank für das Interview.

15. Dezember 2016