Kreisliga B St. Wendel: SG Hirstein/Gehweiler – SV Hasborn III 1:5 (0:2)
Wer an einem kalten und verregneten Dienstagabend das erste Punktspiel nach der Winterpause mit 5:1 in Hirstein gewinnt, hat fußballerisch so ziemlich alles erreicht, zumal der Rasenplatz der Gastgeber im Flächennutzungsplan der Gemeinde Namborn angeblich als wirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen ist. Dass die Partie nach zwei witterungsbedingten Absagen überhaupt stattfinden konnte, ist sicherlich auch der vorbildlichen Arbeit der Greenkeeper zu verdanken. Als ungeschlagener Tabellenprimus ging die Elf von Trainer Christian Henkes mit der Favoritenrolle ins Spiel, hatte zu Beginn jedoch Probleme die zweifelsohne vorhandenen PS auf die Straße zu bringen, was in den Augen einiger Erfolgsfans auch an der dürftigen Trainingsbeteiligung in den letzten Wochen gelegen haben könnte.
Glücklicherweise erwies sich Matthias Horras als kaisertreuer und extrem lauffreudiger Ordnungshüter, der der spielerischen Majestätsbeleidigung der SG in den Anfangsminuten durch das 1:0 ein Ende bereiten konnte. Jonas Hornberger assistierte lehrbuchhaft. Kurz vor der Pause konnte der wieder einmal blendend aufgelegte Schnittstellenchirurg Matthias Horras die Hintermannschaft der Gastgeber mit einem genialen Steilpass in Kollektivnarkose versetzen. Die Offerte galt Sturmpartner Lukas Ney, der die Pille mit seinem üblicherweise nur als Krücke genutzten rechten Fuß eintütete. Dieses Tor zog der (immerhin narkotisierten) SG Hirstein-Gehweiler den Zahn und hüllte die rot-weiße Teepause in eine etwas entspanntere Atmosphäre.
Nach dem Seitenwechsel wirkten die Gastgeber resigniert und ließen den RWH im Mittelfeld gewähren. Christian Hoffmann, hauptberuflich Halbfeldfreistoßexperte von internationalem Rang, schulte spontan zum Mittelstürmer um und konnte zwei mustergültige Flanken von links in Carsten-Jancker-Manier verwerten, um so das Spiel endgültig zu entscheiden. Die Rot-Weißen stellten in der Folge ihr spielerisches Potential unter Beweis, ließen jedoch zahlreiche Chancen ungenutzt. Lediglich Felix Bauer projizierte die Lyrics des bekannten Kinderliedes „Im Märzen der Bauer“ auf den grünen Rasen und stümperte eine Hereingabe so filigran über die Linie, dass er die Bude nach dem Spiel in der Mixed Zone als „Kacktor des Monats“ bezeichnete, was in den Augen vieler Sportjournalisten reichlich übertrieben scheint. Den Gastgebern gelang kurze Zeit später noch der Anschlusstreffer. Nach einer insgesamt passablen Leistung kann die dritte RWH-Klamotte das Spiel in Hirstein als Arbeitssieg abhaken und sich weiterhin über eine verlustpunktfreie Saison freuen.
Noch ein Bonbon für Statistikfreunde: Laut fussball.de hat die 3. Mannschaft die zweitbeste Gegentorquote von allen saarländischen Mannschaften. Erik Theis bzw. Dominik Finkler mussten in den 13 Spielen der laufenden Saison erst sechs Mal hinter sich greifen, was einer Quote von 0,46 Gegentoren pro Spiel entspricht. Lediglich die Sportkameraden des FC Beckingen können die Sympathieträger des RWH III in diesem Ranking noch übertreffen. Weiterhin gut Kick! Tore RWH: 0:1 Matthias Horras (25.) 0:2 Lukas Ney (45.) 0:3 Christian Hoffmann (58.) 0:4 Christian Hoffmann (65.) 0:5 Felix Bauer (70.)