Kreisliga B St. Wendel: SV Hasborn III – SV Baltersweiler II 4:2 (3:1)

Pardon an alle Fans der dritten Mannschaft, die das Internet und die Tholeyer Nachrichten in der letzten Woche vergebens nach dem Spielbericht zum Derby gegen den SV Überroth II durchforsteten. Unser Machwerk wurde aufgrund von angeblich unangebrachten und nicht jugendfreien Formulierungen von der Medienaufsicht einkassiert. An dieser Stelle sei jedoch auf den Bericht der Sportkameraden aus dem Bohnental verwiesen, der das Spielgeschehen adäquat zusammenfasst. Die meisten Buchmacher boten keine Wetten zum Spiel der dritten Mannschaft gegen Baltersweiler an, da die Rollenverteilung offenbar zu eindeutig schien: Der ungeschlagene Tabellenführer empfängt das punktlose Kellerkind. Doch das Funktionsteam des RWH erwartete im Vorfeld nicht unbedingt einen Kantersieg der Rot-Weißen, was vor allem an der extrem angespannten Personalsituation lag. Aufgrund etlicher Ausfälle schickte Coach Christian Henkes ein skurriles Potpourri an pensionierten, begnadigten und sogar ausgewanderten (!) Spielern in die Manege. Darunter fand der interessierte Zuschauer Szenegrößen wie Dartprofi Julian Backes, Extrembergsteiger Sebastian Bretz oder den ortsansässigen Elektrik-Tycoon Christoph Jäckel.

Die zusammengewürfelte Truppe schaffte es von Beginn an, die Gäste unter Druck zu setzen und vergab schon in den Anfangsminuten einige Chancen zum Führungstreffer. Medizinisch kaum erklärbar fiel die troisième équipe in der Folge mal wieder einer alten Krankheit anheim und passte sich dem Niveau der technisch limitierten Gäste an. Dementsprechend ist der Gegentreffer in der 25. Minute auch nicht (nur) auf einen Platzfehler des an diesem Sonntag katastrophalen Geläufs zurückzuführen. Zum ersten Mal in dieser Saison musste die dritte Mannschaft einen Rückstand hinnehmen, wobei eine angemessene Reaktion nicht lange auf sich warten ließ: Wenige Minuten nach dem Gegentor tankte sich Thomas Huber auf der linken Seite durch, hielt im Strafraum nach alter maltesischer Tradition kurz inne und passte dann zu Lukas Ney, der den von Dominik Perius patentierten Rumpelstilzchen-Sprung einsetzte, um das Leder im Netz unterzubringen. Nach dem Ausgleich dauerte es keine 8 Minuten, bis der RWH die Verhältnisse wieder gerade rückte und durch Thomas Huber und Lukas Ney auf 3:1 erhöhte. Vorlagengeber war in beiden Fällen der nimmermüde Stabschef der RWH-Offensive, Matthias-Mesut Horras.

Der Pausentee entzog dem Spiel die letzte Prise Ansehnlichkeit und sogar die beiden (einzigen) RWH3-Dauerkarteninhaber Jürgen Braun und Klaus Lauck hatten Mühe, ein Zuschauen nachvollziehbar zu rechtfertigen („Auch vergebene Chancen sind was für die Galerie!“). Danke für euren Support! Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff hatte Freshman Felix Bauer ein Einsehen und schoss nach einer Solo-Demontage der Gäste-Abwehr sehenswert zum 4:1 ein. Danach ließ die dritte Mannschaft den Schlendrian oder je nach Auslegung den homo oeconomicus übernehmen und verwaltete das Ergebnis. Kurz vor Schluss verkürzte Baltersweiler per Elfmeter auf 4:2.

Nach sechs Spielen kann die RWH-Kreisliga-Klamotte die maximale Punktausbeute von 18 Zählern auf der Habenseite vorweisen und logiert weiterhin an der Spitze der Bundesliga B St. Wendel. Am kommenden Samstag reist die Henkes-Elf nach Namborn. Anstoß gegen die Spielgemeinschaft mit dem überlangen Namen ist um 15 Uhr. Tore RWH: 1:1 Lukas Ney (29.) 2:1 Thomas Huber (33.) 3:1 Lukas Ney (36.) 4:1 Felix Bauer (62.)

25. September 2017