Kreisliga B: SV Hasborn III – SG Lebach-Landsweiler IV 9:1 (4:1)
„Zwei mal Drei macht Vier, widdewiddewitt und Drei macht Neune“ wäre eine passende, wenn auch mathematisch anspruchslose Überschrift, um das erste Spiel des Jahres 2019 zu beschreiben. Die (Aushänge-)Schildbürger des RWH entsteigen dem offenbar sehr erholsamen Winterschlaf mit einer denkwürdigen Performance, die nach Meinung vieler Sportjournalisten neue Maßstäbe im nicht aufstiegsberechtigten Fußball setzt.
Die Trainer-Dominiks Finkler und Schmitt konnten im Vergleich zur Hinrunde auf „20 Spieler mehr zurückgreifen“ und bastelten sich einen Kader zusammen, der Gegner und Fans angesichts eines mannigfaltigen Potentials wohl eher an einen lieben Herrn Gesangsverein erinnerte. Sogar der diensthabende Nassrasierer der zweiten Garderobe, Jan-Philipp Bartel, war sich nicht zu schade, seinen waffenscheinpflichtigen Körper in die Kreisliga-Waagschale zu werfen. Um trotz allem den Schein zu wahren, ließ der RWH die Gäste nach einem Eckball mit 1:0 in Führung gehen, bevor man dann in der Offensive die Handbremse löste. Die rot-weißen Kreisliga-Temposünder versetzten Freund und Feind mit High-speed-one-touch-no-look-Gekicke in Ekstase (im Extremfall sogar no touch). Das 1:1 in der 20. Minute leitete Dominik Perius mit einem Jahrhundert-Pass ein, der mittlerweile eine solche Anerkennung genießt, dass er von Experten schon mit dem deutschen oder dem japanischen Reisepass verglichen wird. Die Visumfreiheit nutzte Sturmpartner Lukas Ney zum überfälligen 1:1.
Das 2:1 bezeichnete Dominik Schmitt nach dem Spiel als „schönstes Tor in der Geschichte der 3. Garde“. Der kritische Mannschaftshistoriker Klaus Lauck hat angekündigt, alle Videos zu durchforsten und eine entsprechende Stellungnahme nachzureichen. Luca Heib leitete das Meisterstück mit einem Spitze-Hacke-Doppelpass mit Ney ein, bevor das Leder Bartel erreichte, der Perius in Szene setzte. Dieser wiederum konnte es sich vor dem Eintüten sogar noch erlauben, einmal den gegnerischen Torhüter anzuschießen, um der sehenswerten Ballstafette noch eine Station hinzuzufügen. Vor dem Pausentee erhöhten Ney und der völlig entfesselte Thomas Guthörl nach bäuerlicher Vorlage auf 4:1.
Die Kabinenpredigt begann Trainer Schmitt mit den Worten „Um mit den negativen Aspekten anzufangen“ (Chancenverwertung), verzichtete dann aber völlig auf positive Aspekte, was seine Mannen weiter anstacheln sollte. Nach dem Wiederanpfiff agierte der rechte Außenverteidiger Luca Heib wie gewohnt positionsgetreu und fand sich „plötzlich“ am linken Rand des gegnerischen Fünfmeterraums wieder, wo er eine Hereingabe ungefährdet ins Tor schieben konnte. Dem 6:1 durch Ney folgten drei Treffer von Banana Joe Matthias Horras, der die Verleumdungen, die seine Person und eine angeblich übertriebene Uneigennützigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse betreffen, somit endgültig widerlegen konnte – wenngleich Kritiker der Meinung sind, dass mindestens zwei Torschüsse versuchte Vorlagen waren.
Spätestens mit diesem Spiel konnte die dritte Mannschaft beweisen, dass sie bei entsprechender Personalauswahl auch in dieser Saison zu sehenswertem und überaus erfolgreichem Fußball in der Lage ist. Die Rehabilitation scheint gelungen. Auf bald im Wällerchen!
Aufstellung RWH: Finkler – Heib (Guthörl D.), Bohnenberger, Hoffmann, Guthörl Th. (Recktenwald) – Horras, Bauer (Heck), Bartel (Bart), Scholl (Kirsch) – Ney (Brachmann), Perius
Tore RWH:
1:1 Ney (20.)
2:1 Perius (25.)
3:1 Ney (27.)
4:1 Guthörl Th. (41.)
5:1 Heib (50.)
6:1 Ney (52.)
7:1 Horras (55.)
8:1 Horras (72.)
9:1 Horras (84.)